Kreuz Davidsstern Halbmond mit Stern

Monotheismus und Macht

Der eifersüchtige Gott

Kreuzritter
Jenaer Hussitencodex

5. Moses 32.39
Da wird er sagen: „Wo sind nun ihre Götter,
der Fels, auf den sie sich verließen?
Wo sind die, welche das Fett ihrer Schlachtopfer aßen,
den Wein ihrer Gussopfer tranken?
Sie mögen auftreten und euch helfen,
damit sie euer Schirm sind!
Erkennet jetzt, dass ich allein es bin
und neben mir kein andrer Gott besteht!
Ich bin's, der tötet und lebendig macht,
ich verwunde, aber heile auch wieder,
und niemand kann aus meiner Hand erretten!

Neues Testament 1.Johannes 5.20,21: Wir wissen aber, dass der Sohn Gottes gekommen ist und hat uns einen Sinn gegeben, dass wir erkennen den Wahrhaftigen; und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohn Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben.
Kindlein, hütet euch vor den Abgöttern! Amen.


Der Muezzin ruft zum Gebet:
„Allah ist der Allergrößte.
Ich bezeuge, dass es keine Gottheit gibt außer Allah.
Ich bezeuge, dass Mohammed Allahs Gesandter ist.
Eilt zum Gebet.
Eilt zur Seligkeit.
Das Gebet ist besser als Schlaf.
Allah ist größer als alles und mit nichts vergleichbar.
Es gibt keine Gottheit außer Allah.“


Hmm... welcher jetzt? Dabei warnt jeder Eine Gott eifersüchtig vor der Konkurrenz, und irgendein so ein frecher Möchtegern-Gott hat auch noch die Opfergaben weggefuttert. Wenn es nur Einen Gott gibt, der in seiner Offenbarung auch noch eifersüchtig und drohend gebietet, dass es neben Ihm keine anderen Götter geben darf, es aber diesen Einen in dreifacher Ausfertigung gibt, dann sind Streit, Krieg und das Streben nach Weltherrschaft vorprogrammiert. Mit Rufen wie „Deus lo vult!“ "Jeruschalajim schel Sahav!" oder „Allahu Akbar!“ ziehen die Gläubigen mehr oder weniger begeistert für ihren Einen in die Schlacht.

Dazu kamen die Spaltungen innerhalb der Religionen, wie Protestanten und Katholiken im Christentum und Sunniten und Schiiten im Islam. Auch die mussten sich natürlich wieder blutig bekriegen, um endlich festzustellen, wer denn nun tatsächlich der Eine Gott ist. Das Christentum verbreitete die Frohe Botschaft mit blutiger Grausamkeit in alle Kontinente und bereitete den Boden für Kolonisation, Ausbeutung und Sklaverei. Der westliche Imperialismus, euphemistisch Geopolitik genannt, ist sein Erbe.

Der Islam verbreitet die Lehre vom Einen Gott Allah mit dem Dschihad, mit Feuer und Schwert, dem Heiligen Krieg: Tötung von Ungläubigen, Landraub, Migration, hohe Geburtenrate und Terror sind die Mittel der Wahl.

Die Juden nennen sich das Auserwählte Volk. Aber was bedeutet das? Im Buch Moses steht:
Wenn ihr nun wirklich meiner Stimme Gehör schenken und gehorchen werdet und meinen Bund bewahrt, so sollt ihr vor allen Völkern mein besonderes Eigentum sein; denn die ganze Erde gehört mir, ihr aber sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein!

Die ganze Welt gehört mir und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern sein? Priester der ganzen Welt? Das hört sich nach einem geistigen Dschihad oder einer intellektuellen Kolonisation an, die dem gläubigen Juden aufgetragen wurde. Nicht die Völker oder die Länder dieser Welt, sondern das Denken und der Glauben der Völker dieser Welt (der Goi) sollen Gott gehören. Missionierung ist nicht nötig, da Priester ja per definitionem eine exklusive kleine Elite sind, die Völker und Länder leiten und beherrschen. Die wichtigste Botschaft des Einen Gottes aber ist: Du sollst keinen Gott haben neben mir. Bedeutet das im Endeffekt: Es soll auf der ganzen Welt neben dem jüdischen Gott keinen anderen Gott geben ?

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Lilith und Eva

Erschaffung Evas
Erschaffung Evas von Julius Schnorr von Carolsfeld

Wer streng verhüllte und verschleierte moslemische Frauen wie Gespenster durch die Städte huschen sieht, wer die Ausbreitung der Pädophilie unter den „Eliten“, Priestern und Prominenten der Welt betrachtet, wer Frauen sieht, die von unnötigen Schönheitsoperationen entstellt ihr Leben fristen, wer Frauen sieht, die in Pornos und Sexshops ihre Weiblichkeit prostituieren, der fragt sich: Was ist da eigentlich los? Was lief da schief zwischen Mann und Frau?

Am Anfang der Bibel gibt es einige sehr interessante Sätze, die Licht auf die ganze Geschichte von Patriarchat und Matriarchat, von Mann und Frau, von Feminismus und Emanzipation werfen.

Genesis 1: Da schuf Gott den Menschen nach seinem Bilde: nach dem Bilde Gottes schuf er ihn; als Mann und Weib schuf er sie.

Ganz anders ein paar Seiten weiter:

Genesis 2: Hierauf sagte Gott der Herr: „Es ist nicht gut für den Menschen, dass er allein ist; ich will ihm eine Gehilfin schaffen, die ihm zur Seite steht. Da bildete Gott der Herr aus Erde alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels und brachte sie zu dem Menschen, um zu sehen, wie er sie benennen würde; und wie der Mensch sie alle benennen würde, so sollten sie heißen. So legte er denn allem Vieh und den Vögeln des Himmels und allen wilden Tieren Namen bei; aber für einen Menschen fand er keine Gehilfin darunter, die zu ihm gepasst hätte.

Da ließ Gott der Herr einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen, so dass er einschlief, dann nahm er eine von seinen Rippen heraus und verschloss deren Stelle wieder mit Fleisch; die Rippe aber, die Gott aus dem Menschen genommen hatte, gestaltete er zu einem Weib und führte dieses dem Menschen zu. Da rief der Mensch aus: „Diese endlich ist es: Gebein von meinem Gebein und Fleisch von meinem Fleisch! Diese soll Männin heißen, denn vom Manne ist sie genommen.“


Es ist schon merkwürdig, was da zwischen Genesis 1 und Genesis 2 passierte. Ein Rätsel, über das die Bibel sich ausschweigt.

Aus Genesis 1 kann man schließen, Gott war nicht männlich oder weiblich, sondern beides, denn er schuf den Menschen nach seinem Bilde als Mann und als Weib. In Genesis 2 war er schon Gott der Herr, also männlich.

Da kann man sich nun die Frage stellen: Warum musste Gott die Frau zweimal erschaffen? Denn er hatte sie ja schon einmal zusammen mit dem Mann erschaffen. Nun, die erste scheint sich vom Acker gemacht zu haben. Man munkelt, sie habe Lilith geheißen. Sie hatte sicher Kinder, für die sie sorgen musste und hatte wohl keine Lust, sich auch noch um einen hilfsbedürftigen Mann zu kümmern. Ich kann mir vorstellen, dass er ihr das sehr übel genommen hat. Deshalb verschwand auch die weibliche Seite Gottes in der Versenkung. Adam wollte wohl mit dieser Art von Weiblichkeit nichts mehr zu tun haben. Dies ist die Einsetzung des Patriarchats, das mit den monotheistischen Religionen fast die ganze Menschheit beherrscht.

Patriarchat bedeutet: Adam braucht die Frau. Er ist angewiesen auf ihre Hilfe. Deshalb will er sie beherrschen und unterdrücken. Im Gegensatz zu Lilith gelang es ihm nicht, Eigenständigkeit und Unabhängigkeit zu erringen.

Holda auf der wilden Jagd
Die germanische Luftgöttin Holda

Und die Frau?

Anders als der Mann hat die Frau zwei Bezugspunkte: den Mann und ihre Kinder. Wenn die Frau Kinder hat, steht der Mann in Konkurrenz zu ihnen um die Liebe und Fürsorge der Frau. Sie muss sich entscheiden, wem sie den Vorrang gibt. Lilith scheinen ihre Kinder wichtiger gewesen zu sein. Eva hingegen war von Anfang an Teil des Mannes und musste sich in einer Konfliktsituation für den Mann und gegen ihre Kinder entscheiden. Die Macht über die Kinder ging dadurch von der Frau auf den Mann über, der nun patriarchal über Frau und Kinder herrscht. Dem gegenüber steht die Unabhängigkeit Liliths, für die ihre Kinder im Mittelpunkt standen und für die Männer eher eine Nebenrolle spielten.

Lilith, die erste Frau Adams, wurde zur bösen Dämonin. Sie wollte sich dem Mann nicht unterwerfen, verließ ihn und soll den Namen Gottes "Ha-Schem Ha-Mephorasch" als Zauberformel benutzt haben, um sich in die Luft erheben zu können. Während der Ausbreitung der patriarchalen Religionen wurden deshalb oft Luftgöttinnen zur bösen Dämonin Lilith umgedeutet. Auch die germanische Göttin Holda wurde unter christlicher Herrschaft zur Dämonin, obwohl die Menschen sie auch weiterhin heimlich als Fruchtbarkeitsgöttin verehrten.

Lilith ist der in sich ruhende weibliche Mensch. Dem Mann begegnet sie als gleichberechtigt und gleichwertig. Sexualität bedeutet für sie Fortpflanzung. Ihre Kinder beschützt und verteidigt sie, wenn nötig auch gegen den Vater. Sie ist in erster Linie Mutter, nährend und schützend. Kinder zur Welt zu bringen, bedeutet für sie im Einklang mit der Natur das Geschenk des Lebens weiterzugeben. Sie versteckt ihre Weiblichkeit nicht und würde nie ihre Haare unter einem Kopftuch verstecken oder gar den ganzen Körper unter einer Burka. Aber sie stellt ihre Weiblichkeit auch nicht zur Schau oder betont sie, um attraktiver oder begehrenswerter zu sein.

Eva ist die auf den Mann bezogene Frau. Dem Mann ist sie weder gleichberechtigt noch gleichwertig. Sie ist „Gehilfin“ und „Gefährtin“. Sexualität bedeutet für sie, für den Mann anziehend zu sein, ihn kontrollieren zu können. Wenn der Mann sie begehrt, ist sie ALLES, begehrt er sie nicht, ist sie NICHTS. Wie der Mann es wünscht, ist sie entweder sexy und freizügig oder versteckt sich scheu hinter einem Schleier und einer unförmigen Burka. Kinder zur Welt zu bringen bedeutet für sie, dem Mann Erben und Nachkommen zu gebären. Ohne Mann haben Nachkommen keinen Wert. Sie sind wertlose Bastarde.

Dem Mann ohne Eigenständigkeit wurde die Frau ohne Eigenständigkeit hinzugefügt, damit sie einander Halt geben. Die Ehe zwischen Mann und Frau wurde eingesetzt.

Adam und Eva

Der Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen

1.Mose 2.9: Als nun Gott der Herr den Menschen genommen und ihn in den Garten versetzt hatte, damit er ihn bestelle und behüte, gab Gott der Herr dem Menschen die Weisung: „Von allen Bäumen des Gartens darfst du nach Belieben essen; aber vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen – von dem darfst du nicht essen; denn sobald du von diesem isst, musst du des Todes sterben.„

Lilith interessierte sich nicht für die Erkenntnis des Guten und des Bösen. Werden und Vergehen sind im Gleichgewicht. Die Natur ist weder gut noch böse. Leben und Tod sind im Gleichgewicht. Das Leben ist weder gut noch böse.

Für Eva war dieser Baum eine große Verlockung. Er sollte sie lehren, Gut und Böse zu unterscheiden. Die darauf basierende Moral sollte das dritte Standbein ihrer Macht werden nach Sexappeal und der Bereitstellung männlicher Erben. Was ihrer Stellung nutzte, wie eheliche Treue, Rücksicht auf Schwächere, Befolgung der göttlichen Gebote, war gut, was ihr schadete oder sie schwächte, war böse. Das Allerböseste aber war Lilith, vor allem, nachdem sie bemerkte, dass Adam sie nach wie vor begehrte. Lilith wurde zur Dämonin, zum Inbegriff des Bösen.

Der Konflikt zwischen Lilith und Eva ist auch das Grundmuster für das Verständnis von Feminismus und Emanzipation der Frau, denn Emanzipation und Feminismus sind unvereinbare Gegensätze.

Eine Frau, die ihre Identität aus dem Urteil des Mannes bezieht, kann nicht emanzipiert sein. Eine Frau, die ihre Weiblichkeit durch Kleidung, Kosmetik und Schminke betont, um für den Mann begehrenswert zu sein, kann nicht emanzipiert sein. Eine Frau, deren Wert auf Geld, Macht, Erfolg und Status beruht, kann nicht emanzipiert sein, denn sie ordnet sich patriarchalen Werten unter. Eine Frau, für die ihre Beziehung zum Mann wichtiger ist als der Schutz ihrer Kinder, kann nicht emanzipiert sein. Eine Frau, die sich auf moralische Werturteile stützt, um sich Vorteile zu verschaffen, um ihren Einfluss und ihre Macht zu vergrößern, und die andere abwertet, weil sie ihr schaden oder sie in Frage stellen könnten, kann nicht emanzipiert sein. Denn dass sie sich auf die Moral stützt, beweist ihre Schwäche.

Eva kann jedoch Feministin sein. Es ist ein #metoo von ganz eigener Art. Es ist das wütende, kindische, mit dem Fuß aufstampfende „Ich auch!“ mit dem sie die Werte des Patriarchats für sich einfordert. Ich will auch mächtig sein, ich will auch Besitz haben, ich will auch erfolgreich sein, ich will auch Status haben, ich will auch über andere herrschen. So lauten die Forderungen der Feministinnen. Wenn ihre Fähigkeiten nicht ausreichen, argumentieren sie mit Moral und sagen, sie fordern nur, was ihnen zusteht. Die Feministin ist eine patriarchale Frau, eine Männin, wie Adam sie ursprünglich nannte.

Abraham und Sara vertreiben Hagar
Vertreibung Hagars von Julius Schnorr von Carolsfeld

Gott befiehlt Abraham Sarai zu gehorchen.

In der Geschichte von Sarai und Hagar befiehlt Gott, dass Abraham Sarai gehorchen muss. Dies ist eine Umkehr der Machtverhältnisse. Abraham schien dem patriarchalen Gott wohl zu weich und zu gefühlvoll, so dass er der härteren und grausameren Frau das Kommando übergab.

1.Mose 16: Sarai, Abrams Frau, hatte ihm keine Kinder geboren; sie hatte aber eine ägyptische Leibmagd namens Hagar. Da sagte Sarai zu Abram: „Du siehst, dass der Herr mir Kindersegen versagt hat. So gehe doch ein zu meiner Leibmagd. Vielleicht komme ich dadurch zu Kindern.“ Als Abram auf diesen Vorschlag seiner Frau einging nahm Sarai, Abrams Frau, ihre ägyptische Leibmagd Hagar und gab sie ihrem Manne Abram zum Weibe (zur Nebenfrau). Abram ging dann zu Hagar ein und sie wurde guter Hoffnung.

Hagar gebar dann dem Abram einen Sohn, und Abram gab seinem Sohne, den Hagar ihm geboren hatte, den Namen Ismael. Abram war aber sechsundachtzig Jahre als Hagar ihm den Ismael gebar.

1.Mose 18: Abram erhält den Namen Abraham. Sarai erhält den Namen Sara. Verheißung der Geburt Isaaks als des wahren Bundeserben.

Weiter sprach Gott zu Abraham: „Deine Frau Sarai sollst du nicht mehr Sarai nennen, sondern Sara (d.h. Fürstin) soll ihr Name sein. Denn ich will sie segnen und dir auch von ihr einen Sohn geben; ja ich will sie segnen, dass sie zu ganzen Völkern werden soll; sogar Könige von Völkerschaften sollen von ihr abstammen. Da warf sich Abraham auf sein Angesicht nieder und lachte; denn er dachte bei sich: „Einem Hundertjährigen soll noch ein Sohn geboren werden? Und die neunzigjährige Sara soll noch Mutter werden?“ So sagte denn Abraham zu Gott: „Ach möchte nur Ismael vor dir am Leben bleiben!“ Doch Gott antwortete: „Ganz gewiss wird deine Frau Sara dir einen Sohn gebären, den du Isaak nennen sollst; und ich will meinen Bund mit ihm aufrichten als einen ewigen Bund für seine Nachkommen nach ihm.“

Der Herr suchte dann Sara gnädig heim, wie er verheißen hatte, und tat an ihr wie er zugesagt hatte. Sara wurde guter Hoffnung und gebar dem Abraham in seinem Greisenalter einen Sohn zu der Zeit, die Gott ihm im voraus angegeben hatte. Abraham gab dann seinem Sohne, den Sara ihm geboren hatte, den Namen Isaak.


Ismaels Verstoßung:
1.Mose 21: Als nun Sara den Sohn der Ägypterin Hagar, den diese dem Abraham geboren hatte, mit ihrem Sohne Isaak spielen sah, sagte sie zu Abraham: „Verstoße die Magd da und ihren Sohn! Denn der Sohn dieser Magd soll nicht mit meinem Sohn, dem Isaak, erben!“ Dieses Wort betrübte Abraham sehr mit Rücksicht auf seinen Sohn; aber Gott sagte zu Abraham: "Lass es dir um den Knaben und um deine Magd nicht leid sein: gehorche der Sara in allem, was sie von dir verlangt; denn nur nach Isaak soll dir Nachkommenschaft genannt werden."

So stand denn Abraham am anderen Morgen früh auf, nahm Brot und einen Schlauch mit Wasser und gab dies der Hagar; den Knaben aber setzte er ihr auf die Schulter und entließ sie beide. Da ging sie weg und irrte in der Wüste umher.


Abraham ist der Stammvater der abrahamitischen Religionen: Judentum, Christentum, Islam. Sara, die patriarchale Frau, ist die Stammmutter von Judentum und Christentum. Sie ist die Fürstin, die Männin, die Herrin, Mutter des zweitgeborenen Sohnes Abrahams.

Wenn man in dieser Dreiecksgeschichte zwischen den Zeilen liest, scheint Abraham Hagar und Ismael mehr geliebt zu haben als Sarah und Isaak.Trotzdem konnte Sarah auf Geheiß Gottes Abraham zwingen, Hagar und Ismael zu verstoßen und dem Tod durch Verdursten in der Wüste auszuliefern. So werden Empathielosigkeit und der Verzicht auf Liebe zu einem wichtigen Merkmal der jüdischen und christlichen Rechtgläubigkeit. Nur durch die Ehe mit dem Mann erhält die Frau ihren Wert. Liebe wird zur Sünde und Empathie zu Wohltätigkeit, die dem Ego des Gebers schmeichelt und den Empfänger erniedrigt.

Nietzsche schrieb in seinem Buch „Der Antichrist“:
Die christliche Kirche ließ nichts mit ihrer Verderbnis unberührt, sie hat aus jedem Wert einen Unwert, aus jeder Wahrheit eine Lüge, aus jeder Rechtschaffenheit eine Seelen-Niedertracht gemacht. Man wage es noch, mir von ihren »humanitären« Segnungen zu reden! Irgendeinen Notstand abschaffen ging wider ihre tiefste Nützlichkeit: sie lebte von Notständen, sie schuf Notstände, um sich zu verewigen... Der Wurm der Sünde zum Beispiel: mit diesem Notstande hat erst die Kirche die Menschheit bereichert! Ich heiße das Christentum den einen großen Fluch, die eine große innerlichste Verdorbenheit, den einen großen Instinkt der Rache, dem kein Mittel giftig, heimlich, unterirdisch, klein genug ist – ich heiße es den einen unsterblichen Schandfleck der Menschheit...

Dreiecksgeschichten gibt es öfter in der Bibel. Frauen werden zu Feindinnen und bekämpfen sich gegenseitig. Dies festigt die Macht des Mannes und des Patriarchats.

Frau in Burka

Hagar und die Frau im Islam

Hagar, die verstoßene Leibmagd und Mutter Ismaels, des erstgeborenen Sohnes Abrahams, ist die Stammmutter der arabischen Völker und damit des Islams. Sie hat zwar ihre Weiblichkeit bewahrt, ist aber von vorneherein untergeordnet und rechtlos. Deshalb ist die Rolle der Frau im Islam eine andere als im Judentum und Christentum. Sie muss sich verbergen, denn einerseits schämten sich ihre Nachkommen für die Abstammung von einer Leibmagd, andererseits fürchteten sie ihre fruchtbare Weiblichkeit. Für ihre Unterwerfung unter den Mann, für ihre eingeschränkte Freiheit, für ihre Bereitschaft, sich bis zur Unkenntlichkeit zu verhüllen, verlangt sie jedoch einen Preis: Der Mann muss Sara, die Frau Abrahams und Mutter des zweitgeborenen Sohnes, und mit ihr alle ungläubigen Frauen für die Demütigung Hagars bestrafen. Sie sollen zu Schlampen und Huren abgestempelt werden, sie sollen getötet, versklavt und vergewaltigt werden, nur „keusche“, das heißt muslimische Frauen sollen verschont werden und zur Ehe tauglich sein.

Im Koran (Sure 33, Vers 59) steht: «O Prophet, sprich zu deinen Gattinnen und deinen Töchtern und den Weibern der Gläubigen, dass sie sich mit ihrem Überwurf verhüllen. So werden sie eher erkannt und werden nicht verletzt»

Eva – Sara – Hagar – trotz ihrer scheinbaren Unterordnung ist es im Patriarchat die Frau, die im Hintergrund die Fäden zieht, die Marschrichtung vorgibt und den Mann für ihre Ränkespiele benutzt. Denn der Mann ist schwächer als die Frau und das wird er auch bleiben, solange er eine „Gehilfin und Gefährtin“ braucht, und solange er nicht - wie Lilith es wagte - ein eigenständiger und unabhängiger Mensch wird.

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Giordano Bruno und Galileo Galilei

Geozentrisches Weltbild
Harmonia Macrocosmica von Andreas Cellarius
Geozentrisches Weltbild

Giordano Bruno

Das geozentrische Weltbild, wie es Aristoteles überlieferte, war für die christliche Kirche ein wesentlicher Teil ihres Dogmas. Aber bereits Kopernikus (1473 bis 1543) entwarf zum Zweck der leichteren Berechnung der Planetenbewegungen ein Weltbild, in dem nicht mehr die Erde, sondern die Sonne im Mittelpunkt der Planeten stand. Immer mehr Mathematiker, Astronomen und Physiker wie Tycho Brahe (1546 bis 1601) und Johannes Kepler (1571 bis 1630) zweifelten an der geozentrischen Lehre. Das Dogma der Kirche, dass sich die Sonne und mit ihr alle Fixsterne und der ganze Himmel um die Erde dreht, wurde immer unglaubwürdiger, trotz der strengen Inquisition, „peinlichen Befragungen“ und der unerbittlichen Verfolgung Andersdenkender.

In dieser Situation verkündete Giordano Bruno (1548 bis 1600) seine Lehre vom unendlichen Universum, in dem es überhaupt keinen Mittelpunkt mehr gibt oder der Mittelpunkt überall ist. Er sagte, es gibt mindestens so viele Sonnen wie wir Fixsterne sehen und alle werden von Planeten umkreist. Alle Welten sind bewohnt und sie selbst seien große göttliche Lebewesen, die im ganzen Universum zu Ehren Gottes ertönen und tanzen. Das ganze unendliche Universum ist beseelt, die Spiritualität und das Licht Gottes breiten sich im ganzen Universum aus und sind die Grundlage allen Seins.

Für die Kirche war die spirituelle Lehre Giordano Brunos viel gefährlicher als die Berechnungen der Astronomen und Mathematiker. Sie bedeutete nicht nur Ketzerei, sondern gefährdete das Fundament der Kirche selbst, denn sie stellte das christliche Monopol auf Spiritualität und das christliche Dogma der göttlichen Transzendenz, der göttlichen Jenseitigkeit in Frage, zu der nur die Kirche Zugang gewähren kann. Giordano Bruno nannte Gott immanent und transzendent zugleich.

Er ist über allem, unter allem, in allem. (Giordano Bruno: Die Fackel der dreißig Statuen)

In Abwehr der neuen Lehren und Erkenntnisse versuchte die Kirche so viel wie möglich von ihrer Macht, ihrem Einfluss und vor allem ihren Pfründen zu retten. Sie krallte sich an ihr spirituelles und religiöses Monopol, nachdem ihr Monopol auf Wissen nicht mehr haltbar war. Doch Giordano Bruno wollte der Kirche nicht nur das alleinige Recht auf astronomisches und physikalisches Wissen entreißen, sondern auch die Spiritualität, denn beides bildete für ihn eine untrennbare Einheit. Giordano Brunos Lehre von der Weltseele und von der Spiritualität als Baumeister allen Seins, die sich im Größten wie im Kleinsten offenbart, hätte die völlige Entmachtung der christlichen Kirchen bedeutet.

Galileo Galilei
Galileo Galilei
Porträt von Domenico Tintoretto,
ca. 1602 – 1607

Galileo Galilei

Während die Kirche Giordano Bruno auf dem Scheiterhaufen verbrannte und seine Asche mit dem Wind verwehen ließ, um, wie sie hoffte, die Erinnerung an ihn zu tilgen, machte sie deshalb, um zu retten, was zu retten war, mit Galileo Galilei und seiner Anhängerschaft einen „Deal“ wie man heute auf neudeutsch sagen würde. Als Galileo (1564 bis 1641) ein Fernrohr konstruierte, mit dem man die Planetenbewegungen und sogar die sie umkreisenden Monde nicht nur berechnen, sondern auch sehen konnte, wussten die Kirchenfunktionäre, dass sie keine Chance mehr hatten, ihre astronomischen Dogmen zu retten. Deshalb unterließen sie es, Galileo Galilei wegen Ketzerei zu töten, sondern verpassten ihm nur einen Maulkorb. Gleichzeitig lockerten sie die Verfolgung durch die Inquisition, wenn es nur um Wissenschaft und Mathematik ging. Die Gelehrten wurden von der Inquisition verschont, solange sie nur forschten, ohne die Bereiche von Ethik und Spiritualität zu berühren, denn für Ethik und Spiritualität sollte weiterhin ausschließlich die Kirche zuständig bleiben.

Ein Bündnis einander ausschließender Bereiche von Wissen und Erkenntnis wurde geschlossen: Von Spiritualität und Ethik befreites Wissen und Forschen auf der einen Seite und eine von wissenschaftlicher Kritik an ihren Dogmen befreite Kirche andererseits. Gemeinsam zertrümmerten die Kirche und die neu entstehende Wissenschaft mit den Flammen der Scheiterhaufen den menschlichen Geist, der, wie Giordano Bruno und die Naturphilosophen vor ihm wussten, auf der Einheit von Spiritualität und Wissen, von Intellekt und Seele, beruht. Spiritualität war für Giordano Bruno nicht nur die Grundlage allen Seins, sondern auch die Grundlage von Erkenntnis. Nur wer geistig, als Mensch in seiner Ganzheit mit Denken, Spiritualität, Seele, Phantasie, Fühlen und Emotionen nach Erkenntnis strebt, könne den Weg zur Wahrheit finden. Die Spiritualität mutierte zum Glauben, zur Unterwerfung unter das christliche Dogma. Denk- und Kritikfähigkeit waren in Fragen des Glaubens verboten und wurden streng verfolgt. Die Wissenschaft wurde zur technischen Naturwissenschaft, einzig dem Fortschritt und der Machbarkeit verpflichtet ohne Rückkopplung an Ethik oder Spiritualität.

Was vom Geist nach dieser Spaltung noch übrig blieb, wurde zum Advokaten des Glaubens an die Vernunft, der „Aufklärung“, die alles Geistige, Spirituelle, Sinnhafte ablehnt und meidet wie der Teufel das Weihwasser. Ethik und Spiritualität sind seitdem von Wissen und Erkenntnis strikt getrennt. Diese Trennung gehört zur DNA aller modernen Wissenschaft und ist die Voraussetzung für die Anerkennung allen wissenschaftlichen Forschens. Wer dagegen verstößt wird aus der Gemeinde der „seriösen“ Wissenschaft ausgeschlossen. Die Angst vor der Inquisition und der „peinlichen Befragung“ steckt dem modernen Wissenschaftler noch immer in den Knochen, und wer den Mut hat, sich dagegen zu wehren, soll das Knistern der flackernden Flammen von Scheiterhaufen hören.

Kampfjets
Kampfjets

Die Wissenschaft

Ungestört von jeder Frage nach Sinnhaftigkeit oder ethischer Verantwortung konnte sich die Wissenschaft rasend schnell entwickeln. Vor allem das Militär profitierte davon und wurde zum Schrittmacher von Forschung und technischer Entwicklung. Immer bessere und effektivere Bomben, Kanonen, Gewehre, Raketen, Flugzeuge, Giftgase, Kommunikationssysteme, Energiequellen und biologische Waffen wurden entwickelt. Natürlich fiel auch für die Zivilisten einiges ab. Die Medizintechnik, die Pharmazie, die Unterhaltungsindustrie, die Technisierung von Haushalt, Handwerk und Industrie, die Transport- und Reisemöglichkeiten wurden ständig verbessert.

Noch etwas splitterte ab, als Kirche und Wissenschaft mit dem Feuer der Scheiterhaufen den menschlichen Geist zertrümmerten: Die subjektive menschliche Individualität und mit ihr die menschlichen Emotionen und Gefühle. Denn in der technischen Wissenschaft gilt strikte Objektivität. Nichts Subjektives soll die Ergebnisse „verfälschen“. In der dogmatischen Religion war und ist eigenständiges Denken und Kritikfähigkeit tabu, gilt sehr schnell als Ketzerei.

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Materialismus und Glaube

Deck eines Kreuzfahrtschiffs
Kreuzfahrtschiff

Nachdem Kirche und Wissenschaft den menschlichen Geist in streng getrennte Bereiche von Wissen und Forschung einerseits und Seele, Spiritualität und Ethik andererseits zerschnitten hatten, wurde die menschliche Individualität heimatlos. Während Kirche und technisierte Wissenschaft subjektive Individualität strikt aus ihren Systemen ausschließen, verlor sich der Mensch als Individuum im Abgrund zwischen Dogma und Technik und mit ihm Emotionen und Gefühle. Dort regredierten sie und wurden infantil.

Die Emotionen verfielen dem Konsum, der Sucht und der Gier. Die Gefühle mutierten zur Sentimentalität, einem Schwelgen in Selbstmitleid und selbstgerechtem Pharisäertum, die jeder Logik und jeder Realität feindlich gegenübersteht. Der Individualismus schuf sich im modernen Hedonismus eine eigene Religion, die auf Konsum, Eitelkeit, Sentimentalität und egozentrischer Selbstverwirklichung basiert. Die technisierte Wissenschaft lieferte die nötige Ausstattung dafür: Schnittige Autos, stets neue und wechselnde Kleidung und die Kompensation unterdrückter Emotionen in Massenveranstaltungen, Alkohol, Spielen, Medienkonsum sowie stets gegenwärtiger Musikberieselung und Unterhaltung.

Abgestorbene Bäume

Natur und Erde

Nur allmählich dämmerte bei einigen Menschen der Gedanke, dass technischer Fortschritt und grenzenloser Konsum einen Preis haben könnte, und dass die Natur und die Erde nicht beliebig lange und beliebig stark ausgebeutet und zerstört werden können. Die Panik vor Umweltverschmutzung und globaler Erwärmung durch den exzessiven Verbrauch von Energie brach aus. Der Glaube an den wissenschaftlichen Fortschritt und an technische Machbarkeit begannenen zu bröckeln.

Auch das Christentum musste Federn lassen. Der ungebremste Konsum, Materialismus und individualistischer Hedonismus zerstörten die Bereitschaft, religiösen Botschaften Glauben zu schenken oder sich gar von ihnen einschränken zu lassen.

Doch der Verlust von Spiritualität hinterließ eine diffuse Angst und eine Leere, die immer weniger von Konsum und Unterhaltung gefüllt werden konnten. Immer mehr Menschen suchten Erlösung durch den Griff nach Drogen, Sexsucht und Medikamenten.

Yogakurs

Suche nach neuer Spiritualität

Nach altem Muster glaubten die Menschen Spiritualität kaufen zu können. Esoteriker, Lehrer für Yoga und Meditation, Therapeuten und Entspannungskurse lassen neben Kursen und Produkten für nachhaltigen Lifestyle die Kassen klingeln. All dies konnte die Leere jedoch nicht wirklich füllen. Die Sehnsucht nach kollektiver spiritueller Erfahrung wurde immer stärker.

Endzeitsekten, die ihre Vorfahren für alles Elend und Leid dieser Welt verantwortlich machen und dafür büßen wollen, breiten sich im wohlhabenden Westen aus. Das sektenartige Aufgehen des Einzelnen im Kollektiv wird als Befreiung von der inneren Leere und dem Gefühl der Sinnlosigkeit empfunden. Ein Kult des Irrationalen als Gegenbewegung zur jahrhundertelangen Diktatur des Rationalen in der Aufklärung, entstand. Inquisitorische Bewegungen ähnlich der chinesischen Kulturrevolution deuten sich an. Dankbar werden diese Bewegungen von der patriarchalen globalen Finanzelite aufgegriffen. Wie schon die Kirche im mittelalterlichen Ablasshandel gelernt hatte, sind Ängste und Schuldgefühle das ideale Mittel, um Ausbeutung und Unterdrückung zu steuern, den Gewinn zu maximieren und die eigene Macht zu vergrößern.

betender Moslem

Der Islam

Auch der Islam, in dem immer noch der patriarchale Glaube an Feuer und Schwert dominiert, bietet sich als Erlösung vom dekadenten Konsumrausch an.

Schon deutet sich an, dass die christlichen Kirchen eine neue Art „Deal“ mit dem Islam anstreben. Um die eigene Macht und das Patriarchat zu retten, wollen sie von der noch ungebremsten Glaubenskraft, der spirituellen Glaubwürdigkeit und dem Fanatismus der islamischen Völker profitieren. Im Gegenzug erleichtern sie die islamische Einwanderung und bekämpfen und denunzieren die einheimische christliche Bevölkerung, wenn sie sich gegen die aggressiven Demütigungen durch Moslems und ihre Benachteiligung gegenüber den Migranten zur Wehr setzen will.

Auch schweigen sie geflissentlich zur Schändung christlicher Kirchen durch moslemische Fanatiker. Die gelehrten wissenschaftlichen Hasenfüße der Renaissance waren sicher leichtere Partner für einen „Deal“ als die moslemischen Hitzköpfe.

Fliehende Menschen in Gaza
Fliehende Menschen im Gaza Streifen

Judentum und Materialismus

Die jüdische Bevölkerung verhält sich mehr oder weniger neutral. Auch wenn sie unter dem Antisemitismus der Einwanderer zu leiden hat, will sie sich doch nicht auf die Seite von „rechten“ Einheimischen stellen.

Westlicher Materialismus und westliche Dekadenz können das Judentum in seinem Selbstverständnis und in seiner spirituellen Substanz nicht gefährden. Auch wenn manche orthodoxe Juden das lockere Leben in Israel kritisieren, bleibt der Glaube, ein auserwähltes Volk zu sein, ungebrochen, der göttliche spirituelle Auftrag ist ja, keine anderen Götter neben dem jüdischen Gott zu dulden.

Der jüdische Vorstandschef der Investmentbank Goldmann Sachs, Lloyd Blankfein, drückte es so aus, als seine Bank für ihre Praktiken kritisiert wurde: „Wir tun das Werk Gottes!“

Als Israel wegen der Tötung von Zivilisten und Kindern im Gazastreifen angeklagt wurde, antwortete der israelische Verteidigungsminister Ehud Barak: Israel könne gar keine Menschenrechtsverletzungen begehen, denn "Wir haben die moralischste Armee der Welt!"

Kindesmissbrauch

Abraham opfert Isaak
Abraham opfert seinen Sohn Isaak
Julius Schnorr von Carolsfeld

Das Kind, seine Schutzbedürftigkeit, seine Niedlichkeit, seine Zartheit lösen instinktiv Gefühle und Schutzreflexe aus. Diese zu überwinden und für den eigenen Machterhalt zu nutzen ist ein Hauptanliegen des Patriarchats. Die patriarchale Grundüberzeugung lautet: Der Herr (das Dogma, die Rechtgläubigkeit) ist alles, Gefühle sind nichts. Das Ziel ist die Unterdrückung von Weiblichkeit, Gefühlen, Liebe und Emanzipation. Das Mittel der Wahl ist das Kind.

Der patriarchale Mann hat zu seinen Kindern eine ambivalente Einstellung. Einerseits sollen sie, vor allem seine Söhne, seine Erben sein und seine soziale Stellung festigen. Andererseits sind sie seine Konkurrenten um die Liebe, Aufmerksamkeit und Fürsorge der Frau. Deshalb ist es im Patriarchat besonders wichtig, in der sensiblen Phase der Geburt eines Kindes, die Loyalität und Unterwürfigkeit der Frau sicherzustellen.

Die Ermordung des Erstgeborenen ist laut Bibel ein Mittel der Wahl:

2. Moses 22.28: Den Erstgeborenen deiner Söhne sollst du mir geben. Ebenso sollst du es mit deinen Rindern und deinem Kleinvieh halten! Sieben Tage soll das Erstgeborene bei seiner Mutter bleiben und am achten Tag sollst du es mir darbringen.

„Sieben Tage soll das Erstgeborene bei seiner Mutter bleiben.“ Dadurch wird eine feste emotionale Bindung zwischen Mutter und Kind sichergestellt, bevor es ihr entrissen und getötet wird. Das Kind kann jedoch gerettet werden. Dies liegt aber im Ermessen des Mannes. Er kann das Kind „auslösen“. Dies zwingt die Mutter noch mehr unter seine bedingungslose Herrschaft. Jeder Eigenwille soll effektiv und nachhaltig zerstört werden.

2. Moses 13.11: Und es soll geschehen, wenn dich der Herr in das Land der Kanaaniter bringt, wie er dir und deinen Vätern geschworen hat, und es dir gibt, dann sollst du dem Herrn alles darbringen, was zuerst den Mutterschoß durchbricht. Auch jeder erste Wurf des Viehs, der dir zuteil wird, gehört, soweit er männlich ist, dem Herr. Jede Erstgeburt vom Esel aber sollst du mit einem Lamm auslösen! Wenn du sie jedoch nicht auslösen willst, dann brich ihr das Genick! Auch alle menschliche Erstgeburt unter deinen Söhnen sollst du auslösen.

Der Kindsmord ist in der Bibel auch in anderen Zusammenhängen ein bekanntes Motiv. In der 10. Plage tötete Gott alle Erstgeborenen der Ägypter und König Herodes richtete ein Gemetzel unter kleinen Kindern an, um seine Macht zu sichern.

Auch Abraham, der gemeinsame Stammvater der Juden, Christen und Moslems, tritt als Kindermörder auf. Seinen Erstgeborenen Sohn Ismael schickt er zusammen mit seiner Mutter Hagar fort, damit sie in der Wüste umkommen und verdursten. Seinen Sohn Isaak, den Sara ihm geboren hatte, bringt er zum Opferaltar, um ihn zu töten:

1. Moses 22 Am nächsten Morgen stand Abraham früh auf und spaltete Holz für das Opferfeuer. Dann belud er seinen Esel und nahm seinen Sohn Isaak und zwei seiner Knechte mit. Gemeinsam zogen sie los zu dem Gebirge, das Gott Abraham genannt hatte. Nach drei Tagereisen war es in der Ferne zu sehen. »Ihr bleibt hier und passt auf den Esel auf!«, sagte Abraham zu den beiden Knechten. »Der Junge und ich gehen auf den Berg, um Gott anzubeten; wir sind bald wieder zurück.«

Abraham legte das Holz für das Brandopfer auf Isaaks Schultern, er selbst nahm das Messer und eine Schale, in der Holzstücke glühten. Gemeinsam bestiegen sie den Berg. »Vater?«, fragte Isaak. »Ja, mein Sohn.« »Feuer und Holz haben wir – aber wo ist das Lamm für das Opfer?« »Gott wird schon dafür sorgen, mein Sohn!« – Schweigend gingen sie weiter.

Als sie die Stelle erreichten, die Gott angegeben hatte, errichtete Abraham aus Steinen einen Altar und schichtete das Brandholz auf. Er fesselte Isaak und legte ihn oben auf den Holzstoß. Dann griff er nach dem Messer, um seinen Sohn zu töten. »Abraham, Abraham!«, rief da der Engel des Herrn vom Himmel. »Ja, Herr?« »Leg das Messer beiseite und tu dem Jungen nichts! Denn jetzt weiß ich, dass du Gott gehorsam bist – du hättest deinen einzigen Sohn nicht verschont, sondern ihn für mich geopfert!«


Wenn man mal wieder zwischen den Zeilen liest, scheint es wohl so zu sein, dass sich Abraham an Sara rächen wollte, die ihn gezwungen hatte, Ismael und Hagar zu verstoßen. Die Beschneidung ist eine symbolische Opferung des männlichen Säuglings. Als pars pro toto, das heißt, ein Teil steht für das Ganze, dient die Beschneidung des männlichen Säuglings im Judentum und Islam. Die Frau, die Mutter, die legitime Ehefrau muss zusehen und dulden wie ihr Kind verstümmelt und gequält wird.

1.Mose 17 „Jedes Knäblein, wenn’s acht Tage alt ist, sollt ihr beschneiden bei euren Nachkommen." "Eure Vorhaut sollt ihr beschneiden. Das soll das Zeichen sein des Bundes zwischen mir und euch."

gekreuzigter Christus

Die Kreuzigung

Im Gründungsmythos des Christentums opfert Gott selbst seinen Sohn und lässt ihn ans Kreuz nageln. Die Tötung des eigenen Kindes ist die zentrale Botschaft des Christentum. So segnet in den "heiligen" Kriegen der Priester die Waffen, mit denen die Söhne töten und getötet werden sollen.

In der Nachfolge dieses grausamen Gottes als ein anderes pars pro toto ist der sexuelle Missbrauch von Kindern im patriarchalen Christentum verbreitet. Es ist eine rituelle Opferung der kindlichen Seele, dem patriarchalen Gott dargebracht, um den Bund zu erneuern und vor der Gefahr der weiblichen Dämonin sicher zu sein. Es gab und gibt auch bigotte Frauen, die ihre Kinder in die Kirche bringen, obwohl sie von den Gelüsten des Herrn Pfarrer wissen oder es zumindest ahnen.

Der rituelle Kindesmissbrauch hat in der christlichen Religion nicht so sehr ein sexuelles Element, sondern ist in erster Linie rituelle Machtausübung des Priesters oder Kirchenfunktionärs. Der Priester hält es für seine Pflicht, mit diesem Ritual die Vorherrschaft des Patriarchats und damit seiner Kirche zu sichern. Es hat auch nichts mit dem Zölibat zu tun, denn in der evangelischen Kirche gibt es kaum weniger Missbrauch als in der katholischen.



Islam

Im Islam ist die Kinderehe erlaubt und wird oft genug vollzogen. Auch Mohammed soll die Ehe mit seiner Frau Aischa vollzogen haben, als sie neun Jahre alt war. Islamische Männer, die in nicht islamische Länder auswandern, belästigen und vergewaltigen oft Kinder, weil in ihren Augen erstens Kinder übliche Sexualpartner sind, und zweitens nicht geschont zu werden brauchen, weil sie von Ungläubigen abstammen.

Pakistanisch-islamische Banden haben in Rotherham in England über 1000 „ungläubige“ Kinder und Minderjährige vergewaltigt, versklavt und zur Prostitution gezwungen. Es wird gesagt, die Polizisten weigerten sich, den Kindern zu helfen, aus Angst als Rassisten beschimpft zu werden und selbst in den Fokus der Banden zu geraten.



Ritueller Kindermord und Kindesmissbrauch

Immer öfter wird aufgedeckt, dass in der sogenannten Elite, in Zirkeln von prominenten Künstlern, Politikern, Milliardären und Adligen kleine Kinder und Minderjährige in Ritualen geopfert und sexuell missbraucht werden. Da sich laut verschiedener Aussagen diese Menschen keinerlei Schuld bewusst sind, und ihr Tun für geboten und richtig halten, scheint es, als ob sie sich als elitäre Priesterschaft betrachten, die durch diese grauenhaften Verbrechen den patriarchalen Bund mit dem männlichen Gott aufrecht erhalten und weiterführen wollen. Dabei darf nicht unterschätzt werden, dass sich diese Menschen auf jahrtausendealte monotheistische Rituale und rechtgläubige Gottesgebote stützen.

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Die Schule der Götter

Buchtitel Schule der Götter
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Als Kind beschäftigte ich mich viel mit Gott und der Bibel. Das erste war die Sache mit der Rippe. Sie ärgerte mich. Ich wollte keine Rippe sein. Als es zum Essen Kassler Ripperl mit Sauerkraut gab, betrachtete ich die abgeknabberte Rippe und sagte: "Die sieht aber gar nicht wie eine Frau aus ."
"Wie kommst du darauf?"
"Na ja, Gott hat doch die Frau aus einer Rippe gemacht."
"Das ist doch nur eine Geschichte".
"Du meinst, ein Märchen?"
"Nein, kein Märchen."
"Was dann?"
"Es ist" – Schulterzucken – "es ist...Religion."
"Hmm..."

Dann die Geschichte mit der Hagar, dem Dienstmädchen von Sarah und Abraham. Ich kannte ein Dienstmädchen. Sie wohnte ein paar Häuser weiter bei ihren Eltern. Als sie einmal nach Hause kam, beobachtete ich, wie sie die weiße Rüschenschürze und ihr gestärktes Häubchen wütend herunterriss und in die Ecke schleuderte.
"Das sind solche Schweine!" schimpfte sie.
Ich turnte am Zaun und fragte: "Ist das so wie bei der Hagar?"
"Die kenn ich nicht. Wo wohnt sie?"
"Die Hagar, das Dienstmädchen von Sarah und Abraham."
"Ja und?"
"Die Hagar hat doch von Abraham ein Kind bekommen und dann hat Sarah sie rausgeschmissen, auf die Straße gesetzt, äh... in die Wüste geschickt, mein ich."
"Welcher Abraham?"
"Der Abraham aus der Bibel."
"Das ist Gotteslästerung! Sag sowas nicht, Kind!"
Sie raffte Schürze und Häubchen zusammen und lief ins Haus.
Ich fand die Geschichte mit Hagar ziemlich gemein. Dann wurde aus der Gemeinheit eine Religion gemacht. Kein Wunder, dass sie keiner mag.

Dann die Sache mit der göttlichen Eifersucht. Ja kein anderer Gott soll sich neben dem grantigen Herrn mit Bart herumtreiben dürfen. Am Schluss gab es gleich drei grantige Herren mit Bart und es wurden immer mehr. Schließlich haben sich die Anhänger von mindestens 10 grantigen Herren mit Bart gegenseitig die Köpfe eingeschlagen, um festzustellen, wer denn nun der richtige Eine grantige Herr mit Bart ist. Kann es sein, dass dieser Herr mit Bart nicht nur eifersüchtig und grantig, sondern auch ziemlich fies ist?

Meine Lektüre der Bibel und meine interessierten Fragen haben mir im Religionsunterricht zwei Verweise und einen Rausschmiss eingebracht.

Damals habe ich die Sache mit der Religion vorerst zu den Akten gelegt. Viel später habe ich nochmal nachgedacht und mich gefragt: "Wenn all die vielen Religionen keine Märchen sind, sondern real – wer sind dann die Götter und wo kommen sie her?" Daraufhin habe ich mir die Geschichte mit der Schule der Götter ausgedacht und im gleichnamigen Buch niedergeschrieben.